gräfe art.concept
Die Galerie gräfe art.concept seit September 2022 in der Knesebeckstr. 89 in Charlottenburg bietet ein Forum für zeitgenössische Kunst mit den Schwerpunkten Malerei, Skulptur und Zeichnungen. Von ihrem Standort Berlin aus werden künstlerische Positionen des deutschen und internationalen Kunstmarktes präsentiert. Das Spektrum des Angebots umfasst sowohl Arbeiten der lyrischen Abstraktion als auch der expressiv-figürlichen Bildhauerei und Malerei.
Künstler der Galerie sind u.a. Hans Bohlmann, Solveig Bolduan, Betty Schmidt, Leszek Skurski, Joana Skurska, XAGO, Max Stock, Ursula Strozynski, Thomas Habedank, Thomas J. Richter, Petra Rös-Nickel, Jutta Schölzel, Jürgen Reichert, Ulrike Hansen, Ragna Reusch, Gregor Kalus, Zeljko Rusic und Horst Bartnig. Zudem widmet sich die Galeriearbeit zusätzlich einer fast vergessenen Generation der (ost)deutschen Kunst nach 1945, vertreten durch Bildhauer wie Christian Theunert, Robert Riehl oder Malern wie Hans Kinder und Heinrich Tessmer. Schließlich ist uns die Förderung junger und jüngerer Künstler innerhalb dieses Spektrums eine wichtige Verpflichtung.
Enam Bosokah
Der Künstler aus der Volta-Region in Ghana ist bekannt für seine Kunstwerke mit Kugelschreibern, hyperrealistische skizzenhafte Portraits, die wie Fotos aussehen. Er ist 34 Jahre alt und lebt und arbeitet derzeit in Accra, der Hauptstadt. Aus einer Künstlerfamilie kommend, der Vater und ein Bruder sind Zeichner, studierte er Bildhauerei und Malerei an der Kunstfakultät der Kwame-Nkrumah Universität. Aus der Not heraus geboren, entdeckte er den Kugelschreiber als Medium.
„Der Stift ist sehr sparsam; ich muss nicht viele Materialien kaufen und kann sofort loslegen. Ich benutze den Stift, um zu beweisen, dass die Dinge, die wir unterschätzen, Großes schaffen können.“
Enam Bosokah hat die letzten Jahre damit verbracht, mit dem Kugelschreiber zu zeichnen, hauptsächlich Porträts, Porträts von alltäglichen Menschen. Mit vielen Schichten von breiten und gekreuzten Linien entstehen erstaunliche Zeichnungen, oft inspiriert von Fotos oder festgehaltenen Bildern. Meisterlich verfeinert Enam Bosokah sie mit subtilen Schattierungen und Texturen, so dass der Eindruck einer Dreidimensionalität entsteht.
Petra Rös-Nickel
Im Spannungsfeld zwischen freier und angewandter Kunst experimentiert sie in den letzten Jahren neben der Malerei zunehmend mit textilen Objekten. Filigrane schwebende und stehende Leichtigkeiten aus Silberdraht lassen den Alltag vergessen und zeigen doch die Verletzlichkeit unseres Ich’s.
Petra Rös-Nickels Malerei ist nach Annette Quast Kraft und Energie der Farben.
„Mit der reinen Farbe als alleinigem Bedeutungsträger des Bildes begegnet die Künstlerin der Leinwand. Sie arbeitet mit Ölfarbe. Der Malprozess beginnt mit der Farbwahl/Gestaltung des Untergrundes. Es entsteht eine Farbkomposition aus freien Formen oder auch geometrisch strukturierte Rasterungen, die in unzähligen Schichten übereinander in einem überwiegend gezielt geplanten Prozess angelegt wird. Dabei arbeitet die Künstlerin kaum mit dem traditionellen Pinsel, experimentierfreudig kommen die unterschiedlichsten Werkzeuge zum Einsatz: die Farbschichten werden u.a. mit dem Spachtel, Schwämmen, Rakel oder mit den Händen aufgetragen. Sie spachtelt, schiebt, wischt, verzieht Farbmaterie schichtenweise übereinander.“ (Annette Quast, 2007)
Gregor Kalus
1980 in Westpommern/Polen geboren, aufgewachsen in Niedersachsen, nach einer akademisch-technischen Ausbildung auf der Suche der eigenen Sinnhaftigkeit auf Pinsel und Farben gestoßen. Seit 2010 als freischaffender Künstler tätig. Lebt und arbeitet in Hamburg.
Die für Gregor Kalus typischen Tuschezeichnungen auf Papier haben eine unverwechselbare nicht zu kopierende Handschrift.
„… gefährlich flüchtig“ sagt Christiane Meixner. „ ….schemenhafte Körper aus Tusche. Er hat nur 10 – 12 Minuten, dann lässt sich an dem Porträt, der Zeichnung nichts mehr ändern. Die Tusche ist trocken und die Spuren erstarren auf weißem Papier. Verblüffend was sich in der kurzen Zeit auf den Blättern von Gregor Kalus manifestieren kann. Die Motive wie aus Nebel komponiert, eine Laune des Moments und gefährlich flüchtig.“
Norbert Kiby
1953 geboren in Heidelberg
1970-1973 Grafische Fachschule Stuttgart
1975-1980 Studium an der Staatlichen Akademie der Künste in Karlsruhe bei Prof. Schoofs, Prof. Ackermann.
1981 Meisterschüler bei Prof. Ackermann
1991 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1994 Graduiertenstipendium des Ministerium für Kunst und Wissenschaft Baden-Würtemberg/der Kunstakademie Karlsruhe.
1998 Lukas-Cranach-Hauptpreis der Stadt Kronach.
Lebt und arbeitet in Karlsruhe und in Berlin.