Denise Steger
„Ich studierte klassischen und zeitgenössischen Tanz an der Folkwang-Hochschule in Essen sowie an renommierten französischen und amerikanischen Instituten und arbeitete nach meinem Studium als freischaffende Solistin, Performance-Künstlerin und Malerin.
Später studierte ich auch Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaften an der Universität Bonn, promovierte mit Auszeichnung, und war Stipendiatin der Graduiertenförderung NRW und der Gielen-Leyendecker-Stiftung Bonn.
1999 gründete ich mein Unternehmen „Atelier Zeitgenössische Kunst & Kunstwissenschaft“ in Linz. Ich erhielt zahlreiche Kulturpreise: 2012 Stadt Linz , 2011 Künstlerpreis „Das Hungertuch“, Düsseldorf, 1997 Kulturpreis der Pfennigsdorf-Stiftung, Bonn.
Ich kann auf eine große Ausstellungsvita, so auch auf die große Museumsausstellung im Abraham und Davis Roentgen-Museum vor 10 Jahren in Neuwied zurückschauen. Messebeteiligungen habe ich 2024 an der Discovery Art Fair Köln, 2014 „Parallax Art-Fair“ London, 2010/ 2011/2012 „Kunst direkt“ Mainz wahrgenommen.
Meine Arbeit besteht aus zwei sich bedingenden, bzw. aufeinander aufbauenden Werkgruppen: „Papierarbeiten“ und „Objektsysteme“ (können aber auch für sich selbst stehen).
Papierarbeiten: In Anlehnung an die japanische Religionsübung des Origami werden nach der Technik von Toshie Takahama drei Papierquadrate zu einem unregelmäßigen Fünfeck zusammengefügt. Die Objekte werden aus der Fläche heraus entwickelt, zu räumlichen Strukturen vernetzt und können von dort wieder in Flächen zurückversetzt werden. Größe, Einfärbung und Setzung sowie der wechselnde Kontext. In den die Einzelteile eingebunden sind, sind unbegrenzt variabel. Gedanken und Gefühle werden in dem langen Herstellungsprozess in einer Form geschlossen.
Die Objekte stehen für die Beharrlichkeit und Unermüdlichkeit des Schaffenden – stehen für die Zusammensetzung der Welt aus kleinsten Elementen zu einem großen Ganzen, ständig veränderbar und anpassbar – stehen für das Dauerhafte gegenüber dem Flüchtigen, sind Konstante und Variable zugleich. Die Papierarbeiten visualisieren vor allem Prozessualität, die Zeit selbst und einen Begriff von Unendlichkeit.
Objektsysteme: Bleiben in den abstrakte Modulen der Papierarbeiten die Gedanken verschlossen, öffnen sie sich in den Objektsystemen in einer thematisch bestimmten Zusammenschau von Zeichnungen, Ölskizzen und Alltagsgegenständen in vielen Facetten. Konstruktivistische Liniengerüste bilden einen formalen Zusammenhalt. Simultanes Sehen und Deutungen auf verschiedenen Ebenen, wie es in der Kunstbetrachtung des Mittelalters üblich war, erfährt hier eine neue Wendung. Objektsysteme setzten sich aus Fragmenten zusammen und bleiben Fragment, da Vollständigkeit nicht abbildbar ist.
Der „Freiraum der Farbe“ bildet die Verknüpfung im Unendlichen. Die einzelnen Elemente der Bildtafeln können losgelöst wieder in neue Zusammenhänge gestellt werden. Den Objektsystemen liegt ein romantisches Prinzip zugrunde, dem Streben nach Vollendung, die auf dieser Welt nicht erreicht werden kann. Meine Arbeit besteht aus zwei sich bedingenden, bzw. aufeinander aufbauenden Werkgruppen: „Papierarbeiten“ und „Objektsysteme“ (können aber auch für sich selbst stehen).“